Frage

keine Metallspange

Sehr geehrter Herr Dr. Hermann, schon seit langem denke ich darüber nach, mit einer kieferorthopädischen Behandlung zu beginnen, aber bei meiner Arbeit ist es leider nicht möglich, ständig eine sichtbare Metallspange zu tragen. Ich habe gehört, dass es auch schon eine unsichtbare Kieferorthopädie gibt. Könnten Sie mir sagen, was genau darunter zu verstehen ist? Wie kann eine Zahnspange „unsichtbar“ sein? Gibt es eventuell sogar mehrere Varianten, unter denen der Patient wählen kann? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort! Mit freundlichen Grüßen Anna Kiss, Berlin

Beantwortete Fragen
Kategorien: Erwachsene Kieferorthopädie

Antwort

  1. Dr. Hermann
    24. November 2016.

    Sehr geehrte Frau Kiss,

     

    heutzutage ist tatsächlich schon eine Behandlung mit absolut nicht bemerkbaren, so genannten unsichtbaren Spangen möglich. Diese werden vor allem von Menschen bevorzugt, die oft im Rampenlicht stehen, weil sie z. B. oft im Fernsehen auftreten, können sie sich keine konventionellen Zahnspangen leisten.

    Der große Klassiker der unsichtbaren Kieferorthopädie ist die kieferorthopädische Behandlung oberhalb der Zunge (die so genannte Lingualtechnik). Diese in den 80er Jahren entwickelte Technik hat sich seitdem viel verändert, besonders nach 2000. Die heutzutage im Allgemeinen schon digital geplanten Zahnspangen über der Zunge empfehlen wir für komplexere Fälle, auch wenn sich für kleinere Anhäufungen ebenfalls einfache Zahnspangen über der Zunge verwenden lassen. Die heutigen Spangen über der Zunge sind schon viel kleiner als ihre Vorgänger und somit auch viel angenehmer zu tragen.

    Eine andere Art von unsichtbarer Kieferorthopädie sind die sehr bekannten und beliebten so genannten Aligners. Das ist eigentliche eine Zahnspangenfamilie, denn ein Aligner kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise hergestellt werden. Für die ganz einfachen Fälle verwenden die Labore auch mit Vorarbeit von Hand herstellbare Aligners, während für komplexere Behandlungen eher digitale Planung und 3D-Herstellung charakteristisch sind. Der Klassiker unter den digitalen Alignern ist Invisalign, aber es gibt gleichzeitig auch sehr viele ähnliche Produkte zu erschwinglichen Preisen. Das HermannOrtho als Ungarns größtes Laboratorium für digitale Kieferorthopädie stellt unter dem Namen MyClearBrace eigene Aligner her, welche auch in mehreren Ländern Europas verwendet werden.

    Außer diesen zählen noch viele ergänzende Spangen als unsichtbar, auch wenn diese zum größten Teil als Vorbereitung auf das oben erwähnte Verfahren verwendet werden.

    Der Beginn einer kieferorthopädischen Behandlung erfolgt in jedem Fall auf Wunsch des Patienten, der Arzt macht - nachdem er die Ansprüche kennengelernt hat – lediglich Vorschläge für die Verwendung der einen oder anderen Zahnspange. Die Kieferorthopädie ist eine komplexe Frage; es ist möglich, dass es in Ihrem Fall nicht notwendig ist, das gesamte Gebiss zu verschieben, sondern lediglich eine kosmetische Behandlung notwendig wäre, in diesem Fall stellt z. B. die Invisalign oder die MyClearBrace Spange eine hervorragende Lösung dar. Diese werden aus einem speziellen Material hergestellt, durchsichtigen Schienen, die sich beim Essen oder für besondere Anlässe leicht herausnehmen lassen. Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Dr. Gabor Hermann

     

    Facharzt für Kieferorthopädie, Spezialist für funktionale Kieferorthopädie